Im Stadtteil Tambara 2 von Chimoio befindet sich das Grundstück von LeMuSiCa. LeMuSiCa ist eine Abkürzung für einen portugiesischen Satz ("Levanta-se mulher e siga o seu caminho"), der bedeutet "Frau steh auf und geh/finde deinen Weg".
Das Projekt wurde vor etwa zehn Jahren von Judith Christner ins Leben gerufen. Anfangs ging es vor allem um die Unterstützung hilfsbedürftiger Frauen. Es wurde ein Platz, an dem Frauen über ihr Probleme sprechen konnten, sich austauschten und Lösungen suchten, sowie Unterstützung bekamen. Es wurde begonnen, das Zentrum zu bauen, und das fast ausschließlich von den Frauen selbst. Es gab eine Näherei, in der die Frauen eine eigene Kollektion herstellten, die in Deutschland vorgestellt und verkauft wurde. Einige Zeit später wurde das Zentrum erweitert und im Laufe der Zeit wurde aus einem Gebäude ein Quadratisches Trakt mit Hof in der Mitte, Keller und zusätzlich entstanden drei Rundhütten. Heute leben 23 Waisen oder Halbwaisen in diesen Rundhütten und im Gebäude. Der Hof ist ein Spielplatz für die Kinder der Pré-Escolina (Kindergarten) geworden. So ist aus dem Frauenzentrum Chimoios ein umfangreiches Projekt für Frauen und Kinder geworden. Für Frauen und Jugendliche finden regelmäßig Seminare statt mit Themen, wie zum Beispiel: “Häusliche Gewalt”, “Schutz meines Kindes”, “Das Recht der Frau (Scheidung usw.)”. Die Waiseninder können bei LeMuSiCa leben und auch andere Straßenkinder kommen hierher, um etwas zu essen zu bekommen. Es ist eine Pré-Escolina integriert, die die die Waisenkinder, sowie Kinder von außerhalb besuchen. Für Jugendliche gibt es das Angebot vormittags oder nachmittags zu töpfern, zu sticken oder an Trommel- oder Tanzkursen teilzunehmen. Ich selbst werde demnächst anfangen, Capoeirakurse anzubieten. Es ist alles sehr bunt und schön eingerichtet und wir sind nun dabei, die Toiletten, die irgendwann einmal weiß gestrichen waren, so aber nicht mehr aussehen, neu anzustreichen. Heute habe ich damit angefangen, ich arbeite mit Matthias, Judiths Mann zusammen, der Bauingenieur ist. Er ist immer für einige Zeit hier und arbeitet dann in verschiedenen Ländern. Ich kann bei der Gestaltung der Toiletten meiner Fantasie freien Lauf lassen und das macht sehr viel Spaß. Ich werde ein Foto machen, wenn das Werk vollbracht ist. Bei LeMuSiCa bekommen die Kinder auch Nachhilfe und Hausaufgabenhilfe, wobei ich wahrscheinlich auch helfen werde. Bis jetzt ist mein Arbeitsfeld noch nicht sehr ausgeweitet, aber ich kann auch meine Ideen einfließen lassen, Vorschläge machen und soll mich erst einmal einleben. Jetzt streiche ich erst einmal die Toiletten und werde Matthias wahrscheinlich auch noch helfen eine Wand zu verputzen und darf Wände künstlerisch verschönern =). Wenn ich nach der Arbeit, so um etwa 16 Uhr nachhause komme, meist fahre ich mit Achia, bei der ich wohne, entspanne ich mich in meinem Zimmer. Ich habe zwei Betten, einen Nachttisch, einen Schrank und einen Ventilator. Das Bett ist immer gemacht, wenn ich komme und meine frischgewaschene Wäsche liegt darauf. Wir haben hier im Haus zwei Empregadas (Hausmädchen), die fürs Waschen, Putzen und Aufräumen zuständig sind, sowie nachmittags auf den vierjährigen Élo aufpassen. Ich muss also meine Wäsche nicht von Hand waschen, habe warmes Wasser und immer Strom. Also glaubt nicht, ich lebe hier afrikanisch! Das Essen steht immer auf dem Tisch und ich muss nicht mal decken, weil dass schon von den Empregadas erledigt wurde. Nur das Handynetz und das Internet funktionieren nicht immer, deshalb solltet ihr euch keine Sorgen machen, wenn ich mich mal eine Weile nicht melde.
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