Freitag, 10. September 2010

Gut angekommen!

Nach einem letzten europäischen Kaffee und dem letzten großen Abschied ging es durch die Absperrung und die Sicherheitskontrolle. Wir kamen gut durch und im Flugzeug wurden wir auch sehr freundlich begrüßt. Leider hatte ich keinen Fensterplatz und konnte deshalb nur schwer rausgucken. Trotzdem konnte ich das Gewitter, durch das wir geflogen sind, sehr gut sehen. Die Blitze waren riesig! Nach dem Abendessen und einem halben Film schlief ich dann bis kurz vor Ankunft. Die Landung klappte super und so kamen wir um etwa halb acht morgens in Johannesburg an, wo wir dann noch vier Stunden auf den nächsten Flug warten mussten. Nach der besagten Wartezeit kamen wir zum nächsten Flugzeug, das deutlich kleiner war als das erste. Es gab nur in jeder Reihe jeweils drei Plätze, davon zwei Fensterplätze. Der Flug verlief gut und am Flughafen wurden wir von Judith und ihrem Mann Matthias abgeholt.
Daraufhin hatten wir eine Fahrt von etwa 200 km auf der einen von zwei „großen“ (asphaltierten) Straßen vor uns und das bei einer erlaubten Geschwindigkeitsbegrenzung von zwischen 40 km/h und 70 km/h. Diese Fahrt war sehr interessant. Ich konnte einiges von der mosambikanischen Landschaft und dem Leben neben und auf der Straße kennenlernen. Die ganze Strecke über waren Fahrradfahrer mit allen möglichen Ladungen unterwegs. Manche hatten sich ihre lebendigen Ziegen über den Lenker gebunden um sie ins nächste Dorf zu transportieren. Andere hatten gestapeltes Feuerholz oder Kohle hinten oder vorne auf dem Fahrrad und es war so hoch und breit gestapelt, wie das Fahrrad selbst schon war. Wir überholten außerdem viele Kinder, die mit oder ohne Schuluniform auf dem Staub neben der Straße unterwegs waren, da kein Bürgersteig vorhanden ist, und die uns ihre Hintern zu streckten als wir vorrüberfuhren. Die Straße ist gesäumt von kleinen Ständen, an denen Tomaten, Orangen oder Getränke verkauft werden. Außerdem stehen überall einzelne Jugendliche, die Cashews, Orangen und Bananen ins Autofenster verkaufen. Es gibt kaum richtige Dörfer, mehr Siedlungen von drei oder mehr Häusern aus Lehm, Stein oder Stroh gebaut, vor denen Kinder spielen und Ziegen grasen. Viele Häuser sind mit Coca Cola- oder Mobilfunkwerbung angestrichen und deshalb sehr auffällig im Gegensatz zu denen, die zwischen Büschen und Bäumen versteckt sind und so- genauso wie die Menschen- kaum zu sehen sind. Nach einiger Zeit brach die Sonne durch die Wolken und die ganze Farbenpracht der Landschaft und der Menschen kam zur Geltung, die vorher alle noch recht grau und farblos wirkten. Es wachsen lila Hecken vor den etwas größeren Häusern und die Wiesen und Bäume haben ein saftiges grün. Die Menschen sind sehr bunt gekleidet und viele Frauen und Kinder waren mit riesigem Gepäck auf dem Kopf unterwegs. Uns kamen viele Lastwagen mit Baumwolle, Kohle und Zuckerrohr beladen entgegen und als einer dieser Wagen ein Zuckerrohr verlor, sah ich einen jungen Mann hinterherrennen und freudig das Zuckerrohr von der Straße holen, welches nun ihm gehörte. Als wir uns Chimoio, und so dem Landesinnern näherten, wurden die Bäume und das Gras kleiner, die Abstände größer und es wurde hügeliger. Vorher war meilenweites Flachland, welches nur durch bis zu etwa vier oder fünf Meter hohe Termitenhügel durchbrochen wurde. Nun fuhren wir mit dem Auto auch mal rauf und runter. Also wir erreichten Chimoio nach etwa drei Stunden und kurz nach Einfahrt in die Stadt sah ich an meinem ersten Tag in Mosambik im Vorbeifahren schon einen Albinoafrikaner! Ich wurde zu meiner Gastmutter, Achia gebracht, die ein großes Haus hat und hier mit ihrem taubstummen Sohn und dessen Sohn, ihrem Enkel Eló, lebt. Doch nicht nur das, der Hof oder Garten ist voll von Hühnern, Enten, Truthähnen und auch drei Hunde gibt es. Ich bin froh, dass ich doch Ohropax mitgenommen habe! Mehrere Hühner sitzen in Kisten vor der Haustür und brühten. Ich habe ein eigenes Zimmer bekommen und es gab zum Abendessen Spaghetti mit sehr fettiger Fleischsoße.

Das war die Reise und mein erster Tag!

2 Kommentare:

  1. ui ich freu mich ja so, dass es dir gut geht!!!
    hört sich an, als ob du schon einige eindrücke gesammelt hast :)
    kuss,
    Anne

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  2. schön dass bisher alles so glatt ging. Das alle Blitze und verlorene Ladungen Euch verfehlt haben. Frische Frühstückseier sind ja auch schon mal sicher!
    liebe Grüße
    Michael

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