Sonntag, 27. März 2011

Das Zwischenseminar

Im Weltwärtsprogramm ist ein Vorbereitungs- ein Zwischen- und ein Nachbereitungsseminar integriert. Das Zwischenseminar findet im Gastland statt und bei mir war es auf der Ilha de Moçambique.
Das Zwischenseminar war eine Woche lang und begann Anfang März. Wir trafen uns mit den anderen Freiwilligen schon in Nampula, der nächsten größeren Stadt auf dem Festland und fuhren von dort dann alle zusammen mit dem Chapa auf die Ilha. Die Fahrt von Nampula auf die Ilha dauert noch etwa drei oder vier Stunden. Angekommen wurden wir von unseren beiden Teamern Anthony und Leonie begrüßt.
Wir waren insgesamt zehn Leute und lebten in einem Haus einer portugiesischen NGO. Das Haus war eigentlich für weniger Leute gedacht, aber außer der Badnutzung gab es überhaupt keine Platzprobleme.
Im Seminar stellten wir alle unsere Projekte und Wohnsituationen vor. Manche zeigten Fotos und es war sehr interessant mal zu sehen, was die anderen Freiwilligen so machen. Wir sollten jeder ein Diskussionsthema mitbringen und aus diesen Vorschlägen wählten wir drei aus, die dann im Laufe der Woche diskutiert wurden.
Wir erstellten ein Erlebnisdiagramm, in dem wir unsere persönliche Gefühlskurve für das letzte halbe Jahr zeichnen sollten.
Ein großes Thema war unsere Rolle im Gastland, wie wir uns fühlen und unser Verhalten, sowie das der Einheimischen uns gegenüber.
Außerdem sprachen wir über die Sprache, unsere Erfahrungen, Lieblingswörter und spielten Tabu auf Portugiesisch, was überraschenderweise sehr einfach und gut funktionierte.
Zeit wurde uns auch gegeben, um unsere Erfahrungen, Gedanken und Ziele schriftlich festzuhalten, um sie später nochmal reflektieren zu können.
Wir redeten sehr viel über gleiche Erfahrungen, tauschten uns aus und erfuhren in dieser einen kurzen Woche sehr viel voneinander.
Wir lernten außerdem die Insel kennen und machten an einem Tag einen Ausflug zu anderen Inseln und zum Festland mit dem Motorboot. Es war ein sehr kleines Boot, wobei ich anfangs und beim Ein- und Aussteigen die ganze Zeit Angst hatte zu kentern. Außerdem war es genau einer von zwei Regentagen, der unsere Ausflugsplanung zerschnitt. So saßen wir zusammengequetscht und mit einer Plastikplane über den Köpfen, die leider nicht viel brachte, im Boot und wurden klitschnass. Auf der ersten Insel angekommen, gingen wir schwimmen, da es im Wasser wärmer war als außerhalb im Nieselregen. Bei der zweiten Insel waren wir dann alle (inklusive dem Fahrer) Eisbrocken und sehr froh, dass wir dort ein Dach fanden, unter dem wir uns etwas aufwärmen und etwas essen konnten. Wir fanden wunderschöne Muscheln und glücklicherweise hörte der Regen dann auch auf, sodass wir am Festland, wo wir danach hinfuhren, noch eine schöne Zeit am Strand hatten. Es war ein sehr nasser Ausflug und zwischendurch hatte ich überhaupt keine Lust noch weiterzufahren, weil ich so sehr gefroren habe, aber wenn ich darauf zurück blicke, war es schon ein lustiges Erlebnis.
Insgesamt war das Zwischenseminar ein schöne Abwechslung zum Alltag und sehr interessant. Wir hatten jede Menge Spaß miteinander, lachten, quatschen und es gab auch Tränen. Ich genoss die Zeit und bin froh, dass dieses Seminar mit zum Weltwärtsprogramm gehörte. 

 

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