Freitag, 13. Mai 2011

Besuch eines zimbabwianischen Gottestdienstes in Chimoio

Ich bin gut mit einem Zimbabwianer befreundet, der jeden Sonntag in die Kirche geht. Mit ihm war ich auch schon in der internationalen Kirche, von der ich berichtet habe.

Die "Kirche"
Diesen Sonntag lud er mich ein, wieder mitzukommen und ich war um neun Uhr an der „Kirche“. Der Gottesdienst wurde im alten Kino und Theater von Chimoio veranstaltet. Ein großer Saal, mit zwanzig Stuhlreihen und eine Bühne davor, die nochmal genauso groß ist wie der Saal.
Schon am Eingang wurde ich von sehr angenehmer, schöner Musik empfangen, die im Saal sehr laut war. Es waren knapp hundert Leute dort und saßen vor der Bühne, auf der ein Synthesizer und zwei große Boxen standen. Jemand spielte Synthesizer und eine Frau sang. Neben ihr auf der Bühne standen weitere sechs Leute, die laut mitsangen und wie beim Gospel hin und her tanzten.
Die Musik war etwas zu laut für die Boxen, deshalb war der Klang nicht so schön, aber die Melodien brachten Stimmung rüber. Die erst Dreiviertelstunde wurde nur gesungen und getanzt und die Stimmung war toll. Die Menschen tanzten, sangen und streckten ihre Hände zum Himmel um zu beten. Ich konnte die Liebe der Menschen zu Gott wahrlich spüren. Sie schwang in jedem Lied, jeder Bewegung mit.
Nach einigen Liedern wurde es ruhig und alle setzten sich. Der Pfarrer begrüßte alle und forderte dann alle, die das erste Mal in dieser Kirche waren auf, auf die Bühne zu kommen. So musste auch ich auf die Bühne und jeder stellte sich kurz vor. Der Applaus war euphorisch, jeder wurde wie ein Star begrüßt und bepfiffen und alle wirkten total glücklich. Dann gab es wieder ein Lied, bei dem die etwa anderen zehn „Neuen“ und ich von der Bühne auf unsere Plätze zurückkehrten. Dabei kamen alle zum Bühnenaufgang und ich schüttelte gefühlt jedem die Hand oder wurde umarmt. Wir wurden von allen voll Liebe und Herzlichkeit empfangen und ich fühlte mich angenommen.
Die Predigt war sehr lang und handelte vom Dämon in uns. Ich verstand nicht alles, aber es war auch nicht so schlimm. Alles wurde erst in Shona und dann in Portugiesisch gesprochen. Manche Dinge übersetzte mir Zana ins Englische.
Nach der Predigt galt es den heiligen Geist zu empfangen. Vor der Bühne standen alle und die beiden Pfarrer gingen der Reihe nach vor. Einer stand vor- und einer hinter einer Person und der Vordere nahm die Person bei den Händen. Er sprach etwas und dann ließ die andere Person sich nach hinten in die Arme des anderen fallen, der sie langsam zu Boden gleiten ließ. Anfangs wirkte es für mich, als ob die Menschen reihenweise in Ohnmacht fallen würden, aber dann wurde auch ich gefragt und als ich selbst an der Reihe war, verstand ich erst, was sie taten. Der Pfarrer nahm mich bei den Händen und rief Shekina und das Feuer des Heiligen Geistes zu mir. Dann schob er meine Hände immer weiter nach hinten, sodass ich mich fallen lassen musste. Dies alles geschah während ein Lied auf dem Synthesizer in Endlosschleife gespielt wurde.
Als alle die wollten einmal dran waren, wurde wieder ein Lied gesungen. 
Danach wurden drei kleine Babies in die Kirchengemeinschaft aufgenommen. Die Mütter standen mit ihnen auf der Bühne, alle wurden beklatscht und bejubelt und nachdem der Pfarrer sie jeweils einmal auf dem Arm gehabt und ein paar Worte gesagt hatte, gab es wieder Musik.
Am Ende gab es noch Ankündigungen und nach einem letzten Musikstück ginge alle nach draußen.

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